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Freiwilliges Engagement für geflüchtete Menschen

Prof. i.R. Dr. Franz Hamburger 26.09.2020



Verschriftete Fassung eines Referats bei Eröffnung der Ausstellung „Miteinander für Integration – Das Ehrenamtsbündnis für Flüchtlingsarbeit stellt sich vor“ am 11. September 2020 im Außenbereich des „Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz“, Mainz.




Methodische Notiz

Meinen „Input“ zur Ausstellung stütze ich auf einige Studien, die in den letzten Jahren zum Umfang des bürgerschaftlichen Engagements durchgeführt wurden, auf Berichte über bürgerschaftliches Engagement im Bereich des Engagements für geflüchtete Menschen und auf Untersuchungen über die Wirksamkeit von Hilfen zur Integration. Über eigene praktische Erfahrungen verfüge ich durch die Beteiligung an MentoringMainz im Kinderschutzbund Mainz und bei der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Oberstadt. Wichtige Einsichten konnten beim Mainzer Vernetzungstreffen im Februar 2018 gewonnen werden.

Begriffliches

Das Ehrenamt ist ein nützlich Ding. Thementage in den Medien und in der Politik, Preisausschreiben und Prädikate überall, Lobeshymnen und social responsibility – wie es scheint, wird der ganze Zusammenhalt der Gesellschaft an ihm festgemacht. Da erinnert man sich aber auch an das Wort von Jan Philipp Reemtsma: „Bei Worten, hat ein kluger Mann einmal gesagt, tut man gut, alle Übergrößen zu vermeiden, und man sollte rhetorisch keine Krisen heraufbeschwören, nur um wie ein Kämpfer dazustehen.“

Das ist richtig – denn das Ehrenamt steht auch für System- und Staatsversagen. Während in der christlichen Tradition der großen Orden von den Maltesern bis zu den Johannitern noch Hilfe und militärische Verteidigung der Kirche in einer Hand lagen und dem Adel später honorige Betätigung erlaubten, wurde es in der Preußischen Städteordnung von 1808 kommunalisiert, weil für die Breite der unteren Aufgaben in den Gemeinden kein Geld mehr zur Verfügung stand. Das galt nicht nur für politische Funktionen, sondern auch für die Armenfürsorge, im Elberfelder System beispielsweise. Auch in der kirchlichen Wohltätigkeit lebte das Ehrenamt weiter – bis heute. Die Frauenbewegung am Ende das 19. Jahrhunderts hat dies verweltlicht und die Sozialen Berufe zunächst einmal ehrenamtlich konzipiert.

Das Bürgerschaftliche Engagement ist gewissermaßen zum Überbegriff geworden. Mit ihm bezeichnet man die vielfältigen Formen des freiwilligen, nicht auf einen finanziellen Vorteil gerichteten Handelns des Bürgers, das dem Gemeinwohl dienen soll und gemeinsame Ziele der Gesellschaft, der Zivilgesellschaft heißt es heute, erreichen hilft. Diesem Engagement steht das hoheitliche Handeln des Staates und der Verwaltung, ebenso das auf den eigenen Gewinn zielende Markthandeln, gegenüber.

Unter diesem Überbegriff leistet das Ehrenamt im engeren Sinne nach wie vor Wesentliches für das Gemeinwohl. Vom Wahlhelfer bis zur Freiwilligen Feuerwehr, vom Ortsbürgermeister bis zum Gemeinderat, vom Schöffen bis zum ehrenamtlichen Richter, von der Mitarbeitervertretung bis zum Betriebsrat, vom Jugendhilfeausschuss bis zum Anstaltsbeirat, vom Kirchenvertreter bis zum Pfarrgemeinderat – eine vollständige Aufzählung ist kaum möglich. Die Bedeutung dieses Ehrenamts kann man am besten am Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr zeigen: Etwa 70% der Bevölkerung leben in Deutschland in Regionen und Kommunen, die von den „Freiwilligen“ betreut werden. Mit über einer Million Mitgliedern ist dieses Ehrenamt unüberschaubar für die Existenz der Gesellschaft notwendig. Und dabei ist sogar eine Verpflichtung oder Geldleistung im Not- oder Verweigerungsfall möglich. Ein solches Ehrenamt ist definiert, häufig gesetzlich normiert, an Weisungen gebunden und damit der individuellen Willkür bei der Ausübung entzogen. Aber es sichert das Gemeinwohl.

Seine Bedeutung kann man auch daran ablesen, dass es in der Gemeindeordnung von Rheinland-Pfalz (§18) geregelt wird: „Die Bürger sind berechtigt und verpflichtet, ein Ehrenamt für die Gemeinde zu übernehmen; die Verpflichtung gilt nicht …“ und es folgen dann logischerweise die Wahlämter in der Gemeinde.

Anders verhält es sich mit dem freiwilligen bürgerschaftlichen Engagement, das sich als selbstbestimmtes, selbstorganisiertes Engagement herausgebildet hat. Es trägt heute die Ansprüche der Initiativ- und Selbsthilfebewegung im Anschluss an die Studentenbewegung mit sich und versteht sich meistens auch als ein Akt der politischen Partizipation und des Protestes gegen Staatsversagen und Bürokratieenge. Während die Verwaltungen als „eiserne Gehäuse“ (Max Weber) der modernen Gesellschaft die Leistungen des Sozialstaats abarbeiten, aber nicht darüber hinaus tätig werden müssen, und, im Falle der geflüchteten Menschen, der nationale Staat die ausländerrechtliche Disziplinierung übernimmt, bezieht sich das Engagement auf alles Menschliche zwischen diesen Fronten – und da gibt es genug Raum für unterstützende Tätigkeiten. Das ist dann auch das Metier der helfenden Berufe – eine erste Konfliktlinie wird sichtbar.

Mengenmäßiges

Der Umfang des freiwilligen Engagements ist beachtlich. Knapp 44% der Bevölkerung im Alter ab 14 Jahre sind freiwillig engagiert. Entgegen dem verbreiteten sozialkulturkritischen Bild hat dieses Engagements kontinuierlich zugenommen, von 1985 beispielsweise mit knapp 27% auf 30% im Jahr 2007. Über einen Anteil von 34% ist es dann auf die knapp 44% angestiegen. Und auch diese Daten sind ein paar Jahre alt. Das freiwillige Engagement verteilt sich nicht gleichmäßig über die Bevölkerungsgruppen, vielmehr engagieren sich Männer etwas häufiger als Frauen, die mittleren Altersgruppen zwischen 15 und 50 Jahren sind am stärksten engagiert, ab dem Alter von 65 Jahren nimmt das Engagement deutlich ab.

Rheinland-Pfalz war einmal, despektierlich formuliert, das Land der Reben und Rüben. Heute ist es u.a. das Land in Deutschland mit dem höchsten Anteil an Engagierten, nämlich 48,3%. Das heißt, dass sich 1,7 Millionen Menschen im Land engagieren. Dabei ist „Engagement“ wie überall etwas Unterschiedliches. Von der Mitgliedschaft als Karteileiche mit Beitragsleistung, immerhin, in einer Organisation bis hin zu täglicher Aktivität mit hohem Aufwand reicht das Spektrum.

Auch die Bereiche des Engagements sind verschieden: der Bereich „Sport und Bewegung“ bindet die meisten Menschen (ca. 16%), dann folgen „Schule und Kita“ mit 9% ebenso wie „Kultur und Musik“ mit 9%. Soziales und Integration folgen danach.

Eine besondere Frage ist die nach dem Freiwilligen Engagement von Menschen mit „Migrationshintergrund jeglicher Art“. Auch wenn diese Kategorie nur statistischen Wert hat bzw. dazu dient, an der Besonderung der Nicht-Eingeborenen festzuhalten, und lebensweltlich sich ausdifferenziert hat, so wird in Studien immer wieder festgehalten, dass bei Menschen dieser Kategorie ehrenamtliches und freiwilliges Engagement weniger ausgeprägt sei. Dieses Resultat ist typisches Produkt eines verengten Blicks der Forschung. Der Übergang von der selbstverständlichen Hilfe im Nachbarschafts- und Verwandtschaftsverhältnis zur organisierten Hilfe im Ehrenamt oder in der Freiwilligenorganisation ist ein Merkmal von Modernisierung. In vielen Fällen wird dasselbe getan, aber anders verstanden. Eingewanderte befinden sich in einem solchen Prozess der Modernisierung (bekanntes Beispiel ist die Verringerung der Kinderzahl in den Familien) und helfen sich und anderen, auch den „Landsleuten“, und sind, erstaunliches Resultat einer frühen Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, bereit, ihr neues Heimatland auch gegen den Angriff eines muslimischen Staates (welche blöde Frage ist das gewesen!) zu verteidigen. Die aufnehmende Gesellschaft muss hier vor allem ihren Blick auf das engagierte Handeln in verschiedenen Kontexten verfeinern.

Engagement für Geflüchtete

Alle Aussagen über das Engagement für Geflüchtete sind zu differenzieren nach dem, was jeweils gemeint ist. Es gibt ein gelegentliches Tätigwerden auf bestimmte Anlässe hin und ein tägliches Sich-kümmern um Personen, Familien, Gruppen oder Situationen. Täglich ein Begegnungscafé offen zu halten ist etwas anderes als eine gelegentliche Begleitung zur Ausländerbehörde. Beides ist wichtig. Auch vom Umfang her gibt es große Unterschiede: manche sind an zwei Stunden in der Woche mit Hilfen bei den Hausaufgaben aktiv, andere verbringen viele Wochenstunden bei der Nachhilfe oder bei der Begleitung der Mitglieder einer größeren Familie. Beides ist wichtig. Ein Teil des Engagements bezieht sich auf spezifische Problemlagen, beispielsweise Rechtsfragen, ein anderer Teil, mit einem deutlich höheren Grad an persönlicher Betroffenheit, ist universalistisch auf alle Fragen der migrantischen Lebenswelt orientiert. Beides ist wichtig. Viele Formen des Engagements entwickeln sich in einer engen persönlichen Berührung, anderen Formen finden in der Tätigkeit für Organisationen, die helfen, ihren guten Zweck. Beides ist wichtig. Und schließlich ist zu beobachten, dass viele Unterstützer*innen ihre bisherige Lebensführung weitgehend beibehalten, während andere im Engagement und in der Hilfe für andere einen (neuen) Lebensinhalt gefunden haben. Beides ist wichtig und erfordert unterschiedliche Begleitung.

Der Wandel des Engagements in der Hilfe für Geflüchtete ist nicht zu übersehen. Im September 2015 begann eine große Woge der spontanen Hilfe für die mittellos ins Land kommenden Flüchtlinge, deren Schicksal man über die Medien hautnah beobachten konnte und deren Elend unübersehbar war. Spontane Hilfe in einer Atmosphäre des Willkommens und des freundlichen Begrüßens dominierte und begeisterte die Helfenden selbst. Kinderzimmer und Kleiderschränke wurden geräumt, Personen begrüßt und begleitet, die Aktivität einer überraschten Verwaltung wurde öffentlich motiviert. Diese Woge flachte langsam ab, denn die Spontaneität kann nicht auf Dauer gestellt werden, die Bedürfnisse der Geflüchteten haben sich differenziert, die Tätigkeit des Staates und der Wohlfahrtsorganisationen hat viele Anfangsprobleme gelöst.

Dennoch entstehen auch heute immer wieder Situationen, die spontane Aktivität, Hilfsbereitschaft und politisches Hilfeverlangen an den Staat motivieren. Der politische Protest gegen die Untätigkeit für Flüchtlinge in den elenden Flüchtlingslagern Griechenlands sind auch eine adäquate Reaktion der Hilfe und Unterstützung. Neu ankommende Einzelpersonen und Familien brauchen wieder das Nötigste. In den Gemeinschaftsunterkünften gibt es immer wieder und immer wieder aufs Neue menschliches Leid, Konflikte, Problemlagen und Defizite, die das Eingreifen der Freiwilligen erfordern. Alltagsbegleitung und Unterstützung beim Behördengang werden gebraucht.

Dennoch gibt es jetzt auch andere Formen und Themen: Der Zugang zur Arbeit, die Wohnungssuche und die Begleitung beim Einzug in eine eigene Wohnung, die Überwindung der Hürden zu guter Bildung – das sind jetzt die Dauerthemen, die auch organisiertes Helfen für eine andauernde Integration brauchen. Die Bedürfnisse der Geflüchteten und die Problemstellen der sozialstaatlichen Daseinsvorsorge ebenso wie der nationalstaatlichen Repression markieren die Leitlinie für Hilfe. Dazu bedarf es, da auch die Wohlfahrtsorganisationen mit der vom Staat und den Kommunen gewährten finanziellen Leistungen nur einen Teil der Probleme bewältigen können, neuer selbst organisierter Hilfsorganisationen, die von der kurzfristigen Orientierung abgelöst für einen längeren Zeitraum verlässliche Unterstützung bei Bildung, Ausbildung, Begegnung und Aktivierung gewährleisten.

Gerade die heute in den Vordergrund gerückte Unterstützung beim freiwilligen Engagement und Ehrenamt der Geflüchteten selbst braucht solche Organisationsformen. Das neo-korporatistische System befasst sich mit solchen Aufgaben zu sehr im eigenen Interesse, als dass man sich darauf verlassen könnte. Die Form des freiwilligen, in diesem Fall nicht nur selbstbestimmten, sondern auch demokratisch unabhängigen Engagements ist geeignet, die moderne Beteiligung der Zugewanderten zu fördern und zu aktivieren, weil sie ein gutes Beispiel beobachten können und konkret erfahren. Die sogenannten Selbstorganisationen entstehen in solchen Milieus und verwandeln die gelegentlich betuliche Versorgung in demokratische Selbsthilfe.

Konkretes Beispiel für eine solche Ausrichtung ist das „Interkulturelle Bildungs- und Begegnungszentrum Oberstadt“ (IBBO) der ÖFO e.V., in dem sich eine ganze Reihe von Personen, denen geholfen wurde, jetzt selbst anderen helfen, während andere sich als Gruppe zusammenfinden. Aber das ist nur ein Beispiel – die Fülle der konkreten Aktivierungsformen hat sich beim Vernetzungstreffen im Rahmen des Mainzer Flüchtlingsrats im Februar 2018 gezeigt und wird heute (das ist der Tag des Referats zur Eröffnung einer Ausstellung) überzeugend deutlich.

Fasst man – erneut nur ein Beispiel – die Erfahrungen bei MentoringMainz zusammen, so zeigen sich viele Möglichkeiten und Anforderungen. Sozial-emotionale Begleitung mit Gesprächen über Gott bzw. Allah und die Welt, Alltagsvermittlung von der Ausbildungsbörse bis zum Sportclub, kulturelle Sozialisation durch gemeinsame Teilnahme an Musikveranstaltungen, Erweiterung der Handlungskompetenz durch Vermittlung eines Schwimmkurses – alles ist wichtig. Und schließlich materielle Unterstützung bei fehlenden Fahrkarten, Laptops, Büchern und Einladungen. Dabei zeigen sich auch Erfolge: Vermittlung von Ausbildungsplatz und Wohnung, Schulerfolg und Abschlüsse, psychische Stabilisierung und Stärkung der Handlungsfähigkeit im Kontakt mit Polizei und Behörden. Vieles gelingt. Aber nicht alles. Manche Verzweiflung an der Mühe der langen Anstrengung, Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung zur Flucht, Enttäuschung über das Ausbleiben der Segnungen des „gelobten Landes“ – diese Situationen bringen Helfende an ihre Grenzen ebenso wie die jungen Flüchtlinge selbst.

Zusammenhänge

Die Gründe und Motive, die das freiwillige Engagement hervorbringen, sind im Allgemeinen mehrfach untersucht. In der Flüchtlingsarbeit ist das seltener geschehen. Die Untersuchung von Almut Zwengel hat etwas Licht ins Dunkel gebracht, obwohl sie nur eine kleine Untersuchungsgruppe erreicht hat. Die Erwartungen von Erfolg, Dankbarkeit und Anerkennung sind Motivkräfte, Freude und Respekt sind die Rahmungen der praktischen Tätigkeit. Bei den langfristig Engagierten steht eher die Dankbarkeit im Vordergrund, bei unklarer Dauer des Engagements der Erfolg.

In der noch nicht veröffentlichten Arbeit des ism werden die bei einer Befragung genannten Stichworte in die folgende Reihung gebracht: 1. Sinnvolles tun; 2. Integration fördern; 3. helfen; 4. humanitäre Aktivität; 5.Teilhabe an der Gesellschaft; 6. Freude haben; 7. Kulturen kennenlernen; 8. Politisches Zeichen setzen. Eigenes Bedürfnis und gesellschaftliche Verantwortung verschmelzen zu einer sinnhaften Einheit. In dieser Kombination von Motiven und Möglichkeiten dürfte der wichtigste Unterschied zu beruflichem Handeln liegen.

Eine andere Ordnung der Beweggründe kann so aussehen: Erfolg im Sinne der Veränderung der Menschen, für die man sich engagiert, und der Verhältnisse, insbesondere der politischen Verhältnisse im Sinne einer tatsächlich humanitär orientierten Gesellschaft, ist ein wichtiges Handlungsziel. Dankbarkeit wird erwartet als Resonanz im Sinne einer freiwilligen Zustimmung zu den gemeinsamen Aktivitäten und nicht als Unterwerfung unter den handlungsmächtigen Engagierten. Anerkennung durch die Gesellschaft ist ebenfalls ein hohes Gut, das nicht mit Einvernahme und Instrumentalisierung für politische Zwecke verbunden sein soll, aber sich durch Förderung konkretisiert. Und Freiheit als Selbstbestimmung des gewählten Handelns einschließlich seiner Begrenzung ist im Selbstbild der Engagierten ein spezifisch demokratisches Element.

Belastungen und Begrenzungen sind natürlich gerade in der Flüchtlingsarbeit ein wichtiges Thema. Bei zwei Drittel der vom ism Befragten sind bürokratische Barrieren und der verwaltungsmäßige Aufwand die wichtigste Belastung: Anträge zu schreiben, zu begründen und die Anforderungen zu recherchieren, Berichte zu erstellen, Ausgaben im Einzelnen nachzuweisen und die Förderkriterien bis in Einzelheiten hinein, die oft für andere Zusammenhänge gelten, zu erfüllen – belastet. „Mainz hilft sofort“ war während der Corona-Krise eine lobenswerte Ausnahme.

Emotionale Belastung ist eine andere Form, die mit dem Engagement verbunden ist. Veränderungen geschehen nur im Schneckentempo; es gibt die Erfahrung, dass man sich auch emotional verausgabt ohne immer die Resonanz zu spüren, und der Helfende ist mit dem Erleben von schwierigen Seiten beim Gegenüber konfrontiert. Dies ist bei ca. einem Viertel der Befragten zu hören, ebenso umfangreich ist das Vorhandensein von Frustrationen bei Rückschlägen und Enttäuschungen. Als „harte Grenze“ wird immer wieder das asyl- und ausländerrechtliche Korsett erlebt, das seiner Funktion nach eben nicht nur auf Regelung der Zuwanderung und des Aufenthalts, sondern vor allem auf Verhinderung und Kontrolle angelegt ist.

Eine Besonderheit im sozialen Engagement ist die Frage nach dem Zusammenhang mit der Religion. Religiöse Gemeinschaften sind als Gemeinschaften Organisationen der Hilfe und der wechselseitigen Unterstützung. Geben und Nehmen, soziale Mitverantwortung und intragruppale Solidarität sind in ihnen eine Selbstverständlichkeit. Im freiwilligen Engagement für Geflüchtete spielt die Religion bzw. die Identifikation mit einer religiösen Organisation eine besondere Rolle.

Nach den Daten des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung engagieren sich in der Flüchtlingshilfe vor allem jüngere Menschen, Frauen mehr als Männer – dies im Unterschied zu der Verteilung im allgemeinen Engagement. Das Engagement steigt mit dem Bildungsgrad und die wirtschaftliche Lage wirkt sich aus: wem es gut geht, der engagiert sich eher.

Entgegen dem allgemeinen Bild vom Islam sind Muslime deutlich stärker offen gegenüber anderen Religionen, deren Wahrheitsgehalt sie eher respektieren als Christen, bei denen dies um 20% weniger der Fall ist. Aber das Missverhältnis zwischen der Wirklichkeit und dem ideologisierten Bild der deutschen Öffentlichkeit von Muslimen ist typisch für einen antimuslimischen Rassismus. Er wird auch nicht korrigiert durch die bald hundert wissenschaftlichen Untersuchungen über Muslime in Deutschland, die sie zu der am besten untersuchten Teilbevölkerung gemacht haben. Und in diesen Untersuchungen gibt es unendlich viele Befunde zur Korrektur des herrschen den Bildes.

Für das allgemeine freiwillige Engagement spielen religiöse Identifikationen eine Rolle: 38% der Christen engagieren sich, 30% der Muslime und 27% der sich als konfessionslos Bezeichnenden. In der Flüchtlingsarbeit verhält es sich anders: Muslime engagieren sich zu 40%, bei den Christen sind es 21% und bei den Konfessionslosen 17%. Auch die konkrete Ausgestaltung der religiösen Zugehörigkeit wirkt: Menschen aus evangelisch-freikirchlichen Gemeinden engagieren sich zu 47%, Orthodoxe zu 26%, bei den katholischen Christen sind es 22% und bei den evangelischen 19%. Offenkundig spielen für diese Verteilung auch andere Faktoren als die Religion eine Rolle, beispielsweise die ethnische und nationale Herkunft der Geflüchteten, die das Engagement von Muslimen und Orthodoxen fördert.

Engagement als Konfliktfeld

In der Studie von Andreas Zwick, Thomas Prasser und Andrea Rumpel wird freiwilliges Engagement als Konfliktfeld untersucht. Die engagierte Person steht im Zentrum von Beziehungen zu den Geflüchteten, zu den hauptberuflich Tätigen und zur relevanten Institution, wobei es sich bei allen Strukturmerkmalen um vielfältige Ausprägungen handeln kann. Die Konflikte zwischen Engagierten und Flüchtlingen werden selten genannt, sind aber für die Qualität der Arbeit und für die Selbstkontrolle der Engagierten wichtig.

So gibt es einen Konflikt zwischen Fürsorge und Vereinnahmung, zwischen Autonomie und Abhängigkeit. Manches Handeln der Engagierten kann als übergriffig erlebt werden, anderes als zu wenig sorgend. Manche Erwartung der Unterstützten wird als Unwillen zur Selbstverantwortung gedeutet, anderes als übertriebenes Selbstbewusstsein. Autonomie und aufeinander Bezogensein in einer für beide akzeptierte Balance zu bringen ist ein Kunststück, das aber gelingt.

Interkulturelle Konflikte liegen auf der Hand. Die Deutung von verschiedenen Auffassungen und Handlungen als kulturell bedingt ist in der Ausländerarbeit von Anfang an eine Möglichkeit, denn die vorgängig vorhandene Differenz zwischen den Lebenswelten, die sich noch nicht gekannt oder berührt haben und die jetzt aufeinander treffen, legt eine solche Erklärung nahe. Dabei geht es auch immer um den beiderseits vorhandenen Ethnozentrismus, nämlich der Überzeugtheit von der Richtigkeit des eigenen Orientierungssystems.

Die Geschlechterverhältnisse und unterschiedliche Auffassungen der Rollen von Mann und Frau sind ja in der aufnehmenden Gesellschaft auch ohne Zuwanderung schon kompliziert genug. Das potenziert sich dann aus zwei Gründen: Einmal gibt es unterschiedliche Traditionen und Praktiken, wie dieses Verhältnis gestaltet wird. Zum anderen geschieht seine Thematisierung in der Regel im Konflikt, das heißt, dass eine Handlung oder ein Argument als verletzend für die eigene Auffassung verstanden wird. Die Verweise auf Geschlechterordnungen folgen dann dem Interesse, die eigene Auffassung zu behaupten und die „fremde“ Auffassung als zumindest unpassend und wertverletzend herabzusetzen.

Die Balancierung von Anerkennung und Erwartungen ist ein weiteres Konfliktfeld. Die Erwartungen geflüchteter Menschen können zu hoch sein, wenn sie vom Engagierten eine jederzeitige Allzuständigkeit und „Hilfe in allen Lebenslagen“ beinhalten. Und Engagierte können, ganz gleichgültig, was sie tun, nur deshalb, weil sie es freiwillig tun, eine respektvolle Anerkennung ihres Handelns erwarten.

Schließlich ist der differenzierte Umgang mit geflüchteten Menschen, also eine unzureichende Gleichbehandlung ein Problem. Denn die Selbstbestimmung des freiwilligen Engagements impliziert auch die Entscheidung, wen man wie unterstützt und wen man nicht unterstützt. Diese Eigenwilligkeit ist für die geflüchteten Menschen nicht leicht zu durchschauen und im Falle einer Ablehnung nicht leicht zu akzeptieren. Andererseits ist die Erwartung der Gleichbehandlung, die auch von der Institution oder von den Hauptamtlichen geäußert werden kann, aus der Perspektive des Engagierten nicht begründet. Gleichbehandlung ist die typische Anforderung an die beruflich Tätigen.

Diese Konflikte machen auch nach der Studie von Zwick u.a. nicht das freiwillige Engagement in dem Sinne aus, dass es sich um dominierende Konflikte handelt. Aber die Aufmerksamkeit auf solche, auch unter der Oberfläche bewusster Wahrnehmung ablaufenden Divergenzen zu richten, wird zur Aufgabe der Begleitung von ehrenamtlichem Engagement. Hinzu kommen die Konflikte zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, Konflikte in der Gruppe der Ehrenamtlichen und zwischen ihnen und den Institutionen der Kommune, des Staats und der Wohlfahrtsorganisationen. Aber auch im Verhältnis zum persönlichen, sozialen und öffentlichen Umfeld kann es zu Spannungen und Konflikten kommen, wenn der Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement fehlt oder dieses sein Umfeld, das kann von der Familie bis hin zur Öffentlichkeit reichen, zu sehr beansprucht bzw. seine Interessen vernachlässigt. Ein anderer Konfliktfall entsteht, wenn die Engagierten die Zuständigen mit ihren Forderungen „nerven“. Aber – wie gesagt: der Konflikt ist nicht das Konstituierende.

Zusammenhänge im Feld

Freiwilliges Engagement ist einerseits frei und selbstbestimmt, andererseits findet es in einem komplex strukturierten Feld statt. Dies wurde schon in der Konfliktanalyse deutlich. Es findet nicht „auf der grünen Wiese“ statt, will aber auch nicht gegängelt werden. Es ist deshalb eine zusätzliche Aufgabe der Engagierten, sich um ihre Vernetzung zu kümmern. Denn es ist auch interessiert am Zugang zu den Erfahrungen anderer, an der Tätigkeit der Hauptamtlichen in den Wohlfahrtsorganisationen und am Zugang zu den Institutionen, die für die Integration geflüchteter Menschen entscheidend sind: Schulen, Betriebe, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Jobcenter und Agentur für Arbeit, kommunale Verwaltung und, vor allem, die Ausländerbehörde. Diese Verbindungen ergeben sich als Arbeitsbeziehungen nicht von selbst, sondern bedürfen der Aufnahme und Pflege.

Im Falle des MentoringMainz beispielsweise wurden, bevor die Tätigkeit der Mentor*innen beginnen konnte, durch persönliche Gespräche Kooperationsbeziehungen mit dem Jugendamt und den Vormündern für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, mit den Trägern und Mitarbeiter*innen der Wohngruppen aufgenommen. Auch der Informationszusammenhang des lokalen Flüchtlingsrats, des Bundesverbands UMF und der kommunalen Serviceeinrichtung wurde genutzt. Für die weitere Entwicklung und Wirksamkeit des neuen Projekts Mentoring bildeten diese Kontakte ein tragendes Beziehungsnetz.

Andreas Zwick u.a. leiten aus ihren Analysen einige Regeln und Empfehlungen ab, worauf es zum produktiven Umgang mit Konflikten und zur Sicherung von Qualität der freiwilligen Tätigkeit ankommt: 1. Klare Ziele setzen und Wege besprechen wie verhandeln! 2. Grenzen des Möglichen erkennen und kenntlich machen! 3. Interkulturelle Kommunikation mit Flüchtlingen lernen und gestalten! 4. Die Kommunikation mit hauptamtlich Tätigen regeln und gestalten! 5. Die Kommunikation mit Behörden und Institutionen aktiv suchen und annehmen! 6. Kooperationen herstellen und Wettbewerbe mindern! 6. Ehrenamtskoordination ist unabdingbar! 7. Die Kooperation kann sich an demokratischen Regeln orientieren und gegenseitige Wertschätzung erleichtern! 8. Schutz gegen ideologisch motivierte Gewalt und Menschenfeindlichkeit einrichten! 9.Flüchtlingsschutz und Schutz des Ehrenamtes sind angesichts der Angriffe eine unabdingbare Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung der kommunalen Zivilgesellschaft. 10. Auf Reaktionen des persönlichen Umfeldes einstellen! 11. Anerkennung wünschen, aber Erwartungen realistisch halten! 12. Weiterbilden und Weiterbildung einfordern! Koordination und Kooperation erscheinen als systemische Bedingungen einer gelingenden Hilfe für geflüchtete Menschen – nicht nur im Bereich des freiwilligen Engagements.

Forderungen und Anforderungen

Dieses Anforderungsbündel erscheint überwältigend und in der Tat haben freiwillig Engagierte ein komplexes Anforderungsfeld zu bearbeiten. Andererseits sind die grundlegenden Anforderungen an sie einfach: Sie sollen über eine reflektierte Lebenserfahrung verfügen, sie sollen eine innere Freiheit zu ihrer eigenen Kultur haben und eine bestimmte Zeit für Aktivitäten zur Verfügung stellen, wobei auch Raum erforderlich ist für spontane Aktionen.

In der Regel brauchen freiwillig Engagierte auch eine Begleitung. Sie brauchen Informationen über die Umstände ihres Tätigkeitsfeldes, Reflexion über die Zusammenhänge der Lebenswelt geflüchteter Menschen und sie brauchen Selbstreflexion als Arbeit am Selbst. Behutsame Moderation aus einem bescheiden bleibenden Erfahrungs- und Informationsvorsprung heraus ist eine effektive Hilfe. Die auch in diesem Feld tätigen „Einzelkämpfer*innen“ leisten sehr viel, aber sie sind gefährdet, wenn ihr Engagement sie auffrisst, wenn es ihnen über den Kopf wächst, wenn sie keine distanzierte Selbstwahrnehmung mehr haben. Vor allem brauchen sie, wie andere engagiert Berufstätige auch, Bereiche in ihrer Lebenswelt, die sie nur erfreuen und ihnen Entspannung gewähren.

Das Ehrenamt und das Engagement stellen auch Anforderungen an Unterstützung. Damit machen viele hier vor Ort gute Erfahrung, ebenso mit den Angeboten des Landes. Es gibt sogar mehr Angebote als wahrgenommen werden können, denn Ehrenamtliche begrenzen sich aus guten Gründen auf einen Teil ihrer Lebenszeit für das Engagement. Vor allem braucht das freiwillige Engagement heute Verteidigung gegen rechtsextreme Angriffe, gegen die Verleumdung seines „Klientels“, gegen Herabsetzung und Verächtlichmachung. Diese Verteidigung ist dann besonders glaubwürdig, wenn sie mit einer inhaltlichen politischen Zustimmung verbunden ist.

In jedem Fall ist die freiwillige Bürgerarbeit, um den allgemeinen Begriff wieder aufzugreifen, gelegentlich wie ein scheues Reh, das Behutsamkeit im Umgang braucht.

Das gilt gerade im Zusammenhang mit der Interkulturellen Woche, die im Zusammenhang mit dem „Kampf“ gegen den Rassismus steht. Es gibt genug Grund für diesen Schwerpunkt, denn die 150 seit der Deutschen Einigung ermordeten Migranten sind nur die Spitze einer Flut von menschenfeindlichen Taten und Untaten. Besonders sorgfältig müssen die Verfassungs- und Staatsorgane mit der Anwendung staatlicher Gewalt umgehen – da scheint noch Luft nach oben bei Polizei und, vor allem, Verfassungsschutz. Was da bisher schon unter den Teppich gekehrt oder in den Schredder gesteckt wurde, darf nicht fortgesetzt werden. Denn am Umgang mit seinem wertvollsten Privileg, dem Gewaltmonopol, darf der Staat nicht schlampen.

Das Wort Kampf wurde zunächst in Anführungszeichen gesetzt. Denn vielfach ist heute eine Welle der moralischen Empörung derer in Gang gekommen, die sich erhaben fühlen über die Untiefen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Problematisch wird es besonders, wenn mit Verboten für bestimmte Worte der Rassismus zum Verschwinden gebracht werden soll – wie wenn „nicht das gesprochene, sondern das gemeinte Wort“ (Otto Wolter) entscheidend wäre.

Wer nicht nur von heute, sondern auch etwas von gestern ist, weiß noch, wie in den 1980er Jahren schon eine heftige Auseinandersetzung mit starkem Engagement der Zivilgesellschaft gegen den laut werdenden Rassismus stattgefunden hat. Schon damals hat sich gezeigt, dass man den Rassismus nicht intentional austreiben kann. Und das gilt erst recht für pädagogische Zusammenhänge. Wenn heute gefordert wird, alle Schüler müssten zwangsweise in Gedenkstätten des Völkermords geführt werden, dann ist lediglich ein neues Niveau des Unverstandes erreicht, nicht des Kampfes. Der Titel des zunächst 1986 erschienenen Textes „Über die Schwierigkeit nicht rassistisch zu sein“ ist auch Aufforderung zum Nachdenken über die eigene Verstrickung in die Gesellschaft, in der man aufgewachsen ist, und deshalb Überheblichkeit unangebracht ist. Das mildert den Kampf gegen Rassismus nicht, macht ihn aber ehrlicher.

Engagement für die geflüchteten Menschen ist in diesem Zusammenhang eine Form einer antirassistischen Praxis – was noch lange keine definitive Aussage über die Orientierungsmuster der Engagierten macht. Da ist Demut angebracht in der Selbststilisierung. Auch geht es um die Differenzierung von Begriffen, Zuschreibungen und Kategorisierungen. Wenn alles, was einem nicht gefällt, mit der „Keule“ des Rassismus erschlagen wird, dann besteht die Gefahr, dass der ausbeuterische Rassismus der Sklavengesellschaft als das Gleiche erscheint wie eine dümmliche Bemerkung.

Abschließendes

Die freiwillige Bürgerarbeit ist ein wertvolles Gut. Gelegentlich wird sie zum zentralen Kitt der Gesellschaft erklärt. Doch die Soziologie und die Psychologie erinnern uns daran, dass beim Zusammenhalt zuerst das Geld, dann die Angst und erst an dritter Stelle die Liebe kommt. Dennoch und in diesem Kontext gerade deshalb ist das Engagement für andere, für die, die in ihrer Situation Unterstützung brauchen, der Faktor, der einer Gesellschaft ihr menschliches Antlitz geben kann.

Das Freiwilligenengagement hat äußere Grenzen in der rechtlichen Lage der Adressaten, in den Mängel der Sammelunterkünfte, im Wohnungsmarkt, in bürokratischer Verhärtung und im Rassismus. Es hat auch innere Grenzen, denn es ist eine Last, sich um die Beziehung bemühen zu müssen, auf die korrekten deutschen Zeitabsprachen festgelegt zu sein, kulturelle Differenzen nicht gutheißen, aber respektieren zu sollen, ständig Nähe und Distanz balancieren zu müssen.

Aber es wirkt nachhaltig. In einer ganzen Reihe von Studien wird es nicht nur gelobt und gefordert, sondern es wird auch seine Wirkung gezeigt. In einer von der OECD verantworteten Fallstudie heißt es beispielsweise: “In response to the scarcity of financial and technical means, local schools also largely resort to assistance from volunteers, such as the Kümmerer. This has proven to be a good practice, since Kümmerer can serve as mediators as they have usually built up individual close relationships with migrant families. Coping with challenges and opportunities in the city’s education system is thus also largely built on individual’s efforts, including staff in schools, Kümmerer and migrants themselves”. (OECD 2018).

Doch nicht nur auf die Effekte kommt es an, sondern auch auf die menschliche Qualität der Erfahrungen, die die Geflüchteten in dieser Gesellschaft machen. Die “identifikative Assimilation”, auf die auch ein ansonsten rationalistisches Konzept der Soziologie Wert legt, ist der entscheidende Weg in eine Gesellschaft des guten Zusammenlebens. Die Erfahrung des freiwilligen Engagements gehört dazu.

 

Studien und Dokumente


Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) Projektgruppe Zivilengagement (Mareike Alscher, Dietmar Dathe, Eckhard Priller (Projektleitung), Rudolf Speth): Bericht zur Lage und zu den Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland, Berlin, Juni 2009.Hrg.: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit (EFA) in Deutschland 2. Forschungsbericht Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2015. Eine Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Humboldt-Universität zu Berlin (Serhat Karakayali und Olaf Kleist), 8. August 2016.


Freiwilliges Engagement in Deutschland Zusammenfassung zentraler Ergebnisse des Vierten Deutschen Freiwilligensurveys; Verfasser: Julia Simonson, Claudia Vogel, Clemens Tesch-Römer. Hrg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Dezember 2016.

Aktiv für Flüchtlinge RLP: „Begleitung und Unterstützung für Ehrenamtliche im Flüchtlingsbereich in RLP“; Präsentation bei der Tagung des Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz am 18.12.2019.


Almut Zwengel: Erfolg, Dankbarkeit und Anerkennung. Zur Verstetigung ehrenamtlichen Engagements für Geflüchtete. In: neue praxis 49.Jg., Heft 6, S. 510 – 526.

Anika Metzdorf, Rebecca Schmolke (Hrsg.) WIR GEHT NUR GEMEINSAM. Junge Geflüchtete in den Angeboten der Jugendarbeit – eine Arbeitshilfe für die Praxis. Hrg. Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism), Servicestelle junge Geflüchtete und Stiftung Ravensburger Verlag, Mainz März 2020.


Annita Kalpaka, Nora Räthzel, Klaus Weber (Hrsg.): Rassismus. Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein. Argument Verlag (Hamburg) 2017.


„Ausbildung und Arbeit für Flüchtlinge? – Ohne die Freiwilligen können Sie das vergessen!“ Über bürgerschaftliches Engagement zur Unterstützung der Arbeitsmarktintegration, von Wolfgang Erler, Andrea Prytula, Angela Grotheer, Bertelsmann Stiftung, September 2018: Gütersloh


Bericht der Bundesregierung zu dem Gesetz zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher gemäß § 42e SGB VIII – Die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland. https://www.bmfsfj.de/blob/jump/148642/uma-bericht-2020-data.pdf


Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Forschungsinitiative Integration vor Ort leben. Zwischenergebnisse aus dem Projekt „Integration von Zuwanderern – Herausforderungen für die Stadtentwicklung“. BBSR-Online-Publikation 06/2018, Bonn, März 2018.


Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.): Forschungsbericht Nr. 484, Erfolgsfaktoren für die Integration von Flüchtlingen, Juni 2017. Erstellt vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg-August-Universität im Juli 2016.


Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat Innovationen in der beruflichen Bildung (Hrg), Bundesinstitut für Berufsbildung, Arbeitsbereich 4.4 „Stärkung der Berufsbildung, Bildungsketten“: Fachtagung „Integration von Geflüchteten und Neuzugewanderten in Ausbildung und Arbeitsmarkt – Ein Zwischenfazit“ am 25. Juli 2019 in Bonn Bad Godesberg. Servicestelle Bildungsketten, August 2019.


Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR-Forschungsbereich) 2020: Zugang per Zufallsprinzip? Neuzugewanderte auf dem Weg in die berufliche Bildung, Berlin.


„Integration von Flüchtlingen in Deutschland: Erste Ergebnisse aus der ReGES-Studie“. Reihe LIfBi Working Papers (Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) Bamberg) (ReGES = Refugees in the German Educational System).


ism – Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.: Studie zur Situation des Ehrenamts in der Flüchtlingsarbeit in Rheinland-Pfalz (Autorinnen: Johanna Diehl, Joëlle Ernst, Catherine Gotschy, Ulrike Pingel). Bericht an das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz (Veröffentlichung am 30.10.2020 vorgesehen, dann abrufbar über www.ism-mainz.de)


Jule-Marie Lorenzen: Integration durch Mentoring. Jugendliche am Übergang von Schule in Ausbildung und Studium. Weinheim und Basel 2017: Beltz Juventa.


Junge Geflüchtete auf dem Weg in Ausbildung Ergebnisse der BA/BIBB-Migrationsstudie 2016. 27.03.2018. Autorinnen: Dr. Verena Eberhard, Stephanie Matthes, Julia Gei. https://www.bibb.de/migrationsstudie-2016


Karola Köhling und Marina Ruth unter Mitarbeit von Hawzheen Hamad: Integration von jugendlichen Geflüchteten. Das Zusammenwirken von lebens- und arbeitsweltlichen Faktoren. IAQ-Report (Institut Arbeit und Qualifikation) 3/2020.


Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz: Dokumentation der Tagung „Strukturen und Maßnahmen für eine nachhaltige ehrenamtliche Integrationsarbeit“ am 18.Oktober 2019 in Mainz.


Miriam Fritsche, Dagmar Koch-Zadi, Katharina Mild: Junge Geflüchtete beim Übergang ins Erwachsenenleben begleiten. eine Orientierungshilfe für Ehrenamtliche und Fachkräfte. Hrg. vom Kompetenzzentrum Pflegekinder e.V. Berlin, April 2019.


OECD (2018), Working Together for Local Integration of Migrants and Refugees in Altena, OECD Publishing, Paris. http://dx.doi.org/10.1787/9789264299320-en


Patricia Heinemann, Elisabeth Kals: Mentoring unbegleiteter Minderjähriger. Ein Manual zur Förderung geflüchteter Kinder und Jugendlicher. Stuttgart 2019: Kohlhammer.


Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung: Engagement für Geflüchtete – eine Sache des Glaubens? Die Rolle der Religion für die Flüchtlingshilfe, von Alexander K. Nagel und Yasemin El-Menouar. Gütersloh: März 2017.


Studie „Potentiale von Geflüchteten anerkennen – Soziale Integration durch Förderung von Bürgerschaftlichem Engagement und Selbstorganisation“. ISIS GmbH – Sozialforschung, Sozialplanung, Politikberatung, Autorinnen: Dr. Karin Stiehr und Nina Stiehr, Frankfurt am Main (in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Hessen) Februar 2016.


terre des hommes: Kein Ort für Kinder Zur Lebenssituation von minderjährigen Geflüchteten in Aufnahmeeinrichtungen. Autor*innen: Nerea González Méndez de Vigo, Franziska Schmidt, Tobias Klaus, Lektorat: Klaus Peter Lohest.


Umfrage zu Begegnungsorten / Flüchtlingscafés u. a. in Rheinland-­Pfalz Begegnungsorte in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in RLP Ergebnisse der Onlineumfrage unter Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit in Rheinland-­Pfalz Umfragezeitraum April­ September 2019, erstellt von: Aktiv für Flüchtlinge RLP Begleitung und Unterstützung für Ehrenamtliche im Flüchtlingsbereich in RLP, November 2019.

Eigene Vorarbeiten

Ehrenamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit. Eine empirische Untersuchung zu ihrem Selbstverständnis. Weinheim-Basel 1982. (zusammen mit Christian Beck und anderen).

Ehrenamtliche Tätigkeit in Jugendverbänden und Jugendzentren. In: deutsche jugend. Heft 3/1988, S. 126 - 132.

Bürgerschaftliches Engagement im sozialen Bereich. In: Thomas Olk und Birger Hartnuß (Hrsg.): Handbuch Bürgerschaftliches Engagement. Weinheim/München 2011, S. 317 – 328.

Die langen Wellen des Engagements. In: Migration und Soziale Arbeit 27 (2005). Heft 3, S. 84 – 86.

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