Bericht zur Veranstaltung "Gutes Leben für Alle? " am 26.Sept 2023 in Mainz
In unserem Vortrag unter dem Titel „Gutes Leben für alle?“ betrachteten wir aus verschiedenen Perspektiven die Möglichkeit eines guten Lebens für alle Menschen auf der Welt. Den Einstieg bildete die Resonanztheorie von Hartmut Rosa, ein sozialtheoretischer Ansatz, der sich tiefgehend mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt, besonders in der modernen Welt, auseinandersetzt.
In nur 10 Minuten gelang es Prof. Dr. Franz Hamburger, die Kernbotschaften dieser Theorie zu vermitteln. Kritisch das Verhältnis des Menschen zur Welt zu reflektieren und Wege zu finden, wie ein gutes Leben in unserer oft entfremdeten Gesellschaft möglich ist, war eine der zentralen Aussagen.
Die weiteren Beiträge aus islamischer, ökologisch-sozialer und indigener Perspektive betonten die Verbindung von ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Die Referierenden, Rabia Salim und Eberhard Wolf verdeutlichten die Gemeinsamkeiten zwischen der islamischen und indigenen Perspektive. Beide Betrachtungsweisen unterstreichen die Achtung vor der Natur und die Verantwortung des Menschen, die Schöpfung zu bewahren. Die islamische Perspektive hebt zusätzlich die Bedeutung von Gerechtigkeit hervor.
Eberhard Wolf zeigte in seinem Beitrag auf, dass die Frage nach einem guten Leben auch konfliktbehaftet sein kann. Er führte aus, wie indigene Gemeinschaften Repression und Ausgrenzung ausgesetzt sind und wie dies sowohl ihren Aktivismus als auch ihre Existenz bedroht.
Einen weiteren Einblick in ganzheitlichen Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz bot Thorsten Noll, Regionalsprecher von Cradle2Cradle (C2C) für Mainz und Wiesbaden. Dieser Ansatz berücksichtigt ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und spielt in der NGO C2C eine zentrale Rolle.
Ein zentrales Fazit des Abends lautete, dass eine Neudefinition von Fortschritt, Wohlstand und Entwicklung notwendig ist, um den Weg zu einer anderen Welt zu ebnen. Die traditionellen Maßstäbe müssen überdacht werden, um eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft für alle zu gestalten. Dies erfordert ein Umdenken wie zum Beispiel in unseren Handlungen und in der Art und Weise, wie wir als Gesellschaft Werte definieren. Eine solche Neudefinition ist entscheidend, um den Herausforderungen der modernen Welt wirkungsvoll zu begegnen und ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen. Der Abend hat somit nicht nur Einsichten geliefert, sondern auch den Impuls für eine weiterführende Diskussion darüber gegeben, wie wir gemeinsam diese Neudefinition gestalten können.
Den Einführungsbeitrag zum Thema Resonanz von Herrn Prof.Dr. Franz Hamburger ist zum Lesen verlinkt.
Die Veranstaltung wurde von der Eine-Welt-Fachpromotorin für Migration und entwicklungspolitische Bildung im Rahmen des Eine-Welt-Promotor*innen-Programms in Rheinland-Pfalz organisiert. Das Eine-Welt-Promotor*innen-Programm in Rheinland-Pfalz wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln der Landesregierung Rheinland-Pfalz sowie dem ELAN e.V.
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