Was haben die überfüllten Flüchtlingsboote vor den Küsten Europas mit der Geschichte des Sklavenhandels und des Kolonialismus zu tun? Diese und andere Fragen zur deutschen Kolonialgeschichte widmet sich die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“. Gezeigt werden Bilder des Künstlers William Adjété Wilson aus seiner Werkreihe „L'Océan Noir“.
Die Ausstellung wurde von Serge Palasie kuratiert, der als Fachpromotor für entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit Fokus auf Afrika beim Eine Welt Netz NRW e.V. arbeitet.
Im Rahmen eines Online-Vortrags wird Serge Palasie ausgewählte Werke vorstellen und dabei die Handelsgeschichte sowie den Kolonialismus in Deutschland und Europa beleuchten. Dabei werden zentrale entwicklungspolitische Fragen behandelt:
Wie wirken sich historische Machtverhältnisse und koloniale Ausbeutung auf die heutigen globalen Ungleichheiten aus?
Welche Verantwortung trägt der Globale Norden für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Globalen Südens?
Im Fokus des Vortrags stehen die Machtverhältnisse und die postkolonialen Folgen einer jahrhundertelangen Politik zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden. Diese historischen und aktuellen Machtstrukturen haben bis heute gravierende Auswirkungen auf Schwarze Menschen sowie auf Geflüchtete und andere marginalisierte Gruppen weltweit. Sie prägen nicht nur die Lebensrealitäten dieser Menschen, sondern beeinflussen auch maßgeblich die aktuellen globalen Herausforderungen, denen wir gemeinsam gegenüberstehen.
Diese Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren und dabei Wege erkunden, wie wir gemeinsam zu einer gerechteren globalen Entwicklung beitragen können.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf den Austausch mit Ihnen.
Information zur Werkreihe „L'Océan Noir“ (dt.: Der schwarze Ozean):
Der Künstler William Adjété Wilson hat sowohl französische als auch togolesische Wurzeln. Er schuf das aus zahlreichen Stoffbildern genähte Werk, wovon eine Auswahl die Grundlage dieser Ausstellung bildet. Als junger Erwachsener besuchte er erstmals die Heimat seines Vaters. Dort lernte er die Geschichte der Region kennen, in der sich u.a. auch das historische Dahomey Reich befand. Dieses Reich spielte neben vielen anderen eine wichtige Rolle im transatlantischen Sklavenhandel. William Adjété Wilson verarbeitete ein halbes Jahrtausend afroeuropäischer bzw. transatlantischer Geschichte in seinem Werk. Die für die insgesamt 17 Werke von „L´Océan Noir“ angewandte Technik stammt aus ebendieser Region in Westafrika.
Referent I Serge Palasie, Fachpromotor für entwicklungspolitische Bildungsarbeit mit Fokus Afrika beim Eine Welt Netz NRW e.V.
WANN? I 07.10.2024, 18:30 bis 20:15 Uhr
WO? I Zoom
oder per E-Mail an r.salim[at]oefo.org
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz e.V., Somalische Europäische Kooperation e.V. und der Eine-Welt-Fachpromotorin für Migration und entwicklungspolitische Bildung der ÖFO e.V. im Rahmen des Eine-Welt-Promotor*innen-Programms in Rheinland-Pfalz organisiert.
Das Eine-Welt-Promotor*innen-Programm in Rheinland-Pfalz wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und mit Mitteln der Landesregierung Rheinland-Pfalz sowie dem ELAN e.V.
Bildquelle: Bild von ArthurHidden auf Freepik
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